Mit dem bevorstehenden Ende von 2023 stellt sich die Frage, was nächstes Jahr alles in der Welt der E-Mobilität passieren wird. Lasst uns deshalb gemeinsam einen Blick auf die Ankündigungen für 2024 rund um das Thema E-Auto werfen.

2024 gibt es keinen Umweltbonus für E-Autos mehr

Eigentlich war geplant, dass 2024 das letzte Jahr der E-Auto-Förderung war. 2023 gab es noch maximal 6.750 Euro Prämie, 2024 hätten die Geldtöpfe um ein Drittel reduziert werden sollen. Die Prämie wäre dann bei maximal 4´500 Euro gewesen.

Nun wurde von der Bundesregierung ein frühzeitiges Ende der E-Auto-Förderung beschlossen. Dadurch sollen Milliardenlöcher in der staatlichen Kasse gestopft werden. Der E-Auto-Konzern Stellantis hat jedoch bereits reagiert und übernimmt den Umweltbonus für seine Kunden. Wie werden andere Hersteller reagieren? Und wie wird die Nachfrage nach Elektroautos reagieren? Bereits für 2023 waren die Prognosen in den Nachrichten aufgrund einer Reduktion des Umweltbonus düster. Trotz sinkender Prämien haben sich diese aber nicht bewahrheitet.

Beim Auslaufen der Förderungen für die privaten Wallboxen war die Marktsituation wie folgt: Vor der Förderreduktion gibt es einen Aufschwung der Nachfrage, der in den Folgemonate durch eine tiefere Absatzrate kompensiert wurde. Nach einigen Monaten pendelte sich das Marktgleichgewicht aber wieder ein.

Im Unterschied zurWallbox-Förderung wurde das Auslaufen des Umwelt-Bonus erst wenige Tage vorher angekündigt. Der Aufschwung vor der Förderreduktion mag deshalb gering verlaufen sein. Es wird womöglich länger dauern, bis sich das Marktgleichgewicht wieder einpendelt.

Werden wir 15 Millionen E-Autos bis 2030 erreichen?

Im Oktober 2023 wurden auf Deutschlands Straßen insgesamt 1.3 Millionen Elektroautos gezählt. 15 Millionen E-Autos (BEV) bis 2030 sind das Ziel der Bundesregierung. Wie auf der Grafik unten schwer zu erkennen ist, muss sich Deutschland ganz schön beeilen, um dieses Ziel zu erreichen (Quelle: Now GmbH, 21. Hessischen Mobilitätskongress):

Die Grafik zeigt die Anzahl E-Autos von 2017 bis 2023 sowie das zu erreichende Ziel in 2030. Dazwischen sieht man eine gestrichelte, exponentiell wachsende Linie, welche die heutigen Zahlen mit jenen von 2030 verbindet.

Basierend auf einem exponentiellen Wachstum müsste sich der Bestand an Elektroautos jedes Jahr um zirka 40 Prozent vergrößern, damit wir das Ziel erreichen. Daher müssten nächstes Jahr mehr als eine halbe Million oder monatlich zirka 43´000 neue E-Autos dazukommen. Zum Vergleich: Im Oktober 2023 wurden 37´000 Neuzulassungen gezählt. 2025 müssten es dann zirka 64´000 pro Monat sein.

Bei reinem Betracht der bisherigen Wachstumsrate scheint dieses Ziel erreichbar. So lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate seit 2015 bei mehr als 70% und jene seit 2018 sogar bei mehr als 90%.

Jedoch gibt es auch viele Argumente, die gegen das Erreichen des Ziels sprechen. Das größte Problem liegt dabei im Kaufpreis. Ein Elektroauto kostet im Durchschnitt noch immer mehr als ein Fahrzeug ohne Elektroantrieb. Deshalb ist der Kauf eines Elektroautos für viele schlicht und einfach nicht möglich. Die Folgen des Stopps der E-Auto-Förderung könnten demnach drastische Auswirkungen auf das Erreichen des Klimaziels sein.

Nichtsdestotrotz: Der technologische Fortschritt, Größenvorteile und der zunehmende Wettbewerb sind relevante Faktoren, welche die Preise für Elektroautos senken lassen. Man kann nur sagen: Der Raum für Spekulationen bleibt groß.

Zweite Förderung von Solarstrom für Elektroautos ist geplant

Wir waren beeindruckt: Nach wenigen Stunden war der diesjährige Fördertopf für die gemeinsame Nutzung von Wallboxen, PV-Anlage und/oder Batteriespeicher in Wohnhäusern bereits leer. Mit den 300 Millionen Euro konnten vom KfW 33´000 Anträge genehmigt werden.

Bei näherem Hingucken ist es aber kaum erstaunlich, dass die Kombination von Elektroauto und Eigenstromnutzung so beliebt ist. Das Fahren von Elektroautos wird so extrem günstig bis sogar kostenlos! So bleiben lediglich die Unterhaltskosten übrig, die bei einem E-Auto bekanntlich sehr niedrig sind.

Zum Glück werden nächstes Jahr nochmals 200 Millionen Euro bereitgestellt. Eigentümer: Innen erhalten bis zu 10´200 Euro. Sie möchten den Start der Förderung nicht verpassen? Dann melden Sie sich für unseren Newsletter an. Einfach unten am Ende der Seite rechts registrieren.

2024 ist mit einem Elektromodelle-Overload zu rechnen

In den kommenden Monaten und Jahren erwartet uns eine beeindruckende Welle neuer Elektroautos. Fahrzeughersteller wie BMW, BYD, Tesla und Audi launchen neue, vielversprechende Fahrzeuge. Es werden aber auch neue, bisher völlig unbekannte Marken, unter anderem aus China, in den E-Auto-Markt eintreten.

Die Diversität der Modelle wird ebenfalls zunehmen. Darunter fallen auch lang ersehnte Elektroautos in den Kategorien Kombi, SUV, Pick-Up und Cabrio. Die neuen Fahrzeuge zeigen, dass sich die Elektromobilität hinsichtlich Faktoren wie Reichweite, Kosten, Ladeleistung, Batterie, Antrieb und Elektromotor enorm stark entwickelt. Auch eines wird klar: Die deutschen Straßen werden nicht nur leiser, sondern auch stylischer.

Brexit zwingt E-Autos in die Kostenschraube

Die Liebe zu Elektroautos könnte (noch) teurer werden! Grund dafür sind erhöhte Zollgebühren zwischen der EU und Großbritannien – eine Folge des Brexits. Nach dem “British Exit” wurde nämlich eine Zollbefreiung für Elektroautos ausgesprochen, welche ab 2024 durch strengere Regelungen ersetzt werden. Folglich wird der Preis für ein Elektroauto steigen.

Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für potenzielle Autokäufer und die Autokonzerne dar, sondern gefährdet auch die Klimaziele der EU. Deshalb wurde eine Verlängerung der Zollbefreiung von E-Autos angefragt. Die gute Nachricht an der Geschichte? Höhere Zollgebühren könnten die heimische Produktion ankurbeln und die Wirtschaft stärken.

Das Aus der Verbrenner naht

Die Autohersteller machen ernst: Viele bereiten sich intensiv auf den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren vor, noch bevor gesetzliche Vorgaben dies erfordern. Ab 2035 werden nämlich in der EU keine neuen Pkws mehr zugelassen, deren Verbrennungsmotor mit klimaschädlichem Kraftstoff betrieben wird. In anderen Worten: Ab 2035 dürfen neu zugelassene Fahrzeuge kein CO2 mehr ausstoßen!

Mehrere Automobil-Konzerne, darunter VW und Stellantis, streben das Ziel an, Elektroauto-Marktführer zu werden. VW will dies unter anderem mit preiswerten Fahrzeugen, einer breiten Produktpalette und einem stufenweisen Ende der Verbrennerproduktion erreichen. Der Konzern verkauft beispielsweise in Norwegen ab 2024 nur noch elektrische Fahrzeuge.

Vergleichsweise wird Volvo bereits Anfang 2024 die letzten Diesel-Fahrzeuge produzieren. Ab 2030 sollen dann nur noch elektrische Vierräder hergestellt werden. Auch Opel, Renault, Mitsubishi und Lexus verfolgen dieses Ziel. Mit zwei Jahren Vorsprung wollen Opel und Lancia bereits 2028 nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge herstellen.

Diese ambitionierten Ziele hören sich auf alle Fälle vielversprechend an. Es bleibt zu hoffen, dass sie ohne größere Verzögerung oder böse Überraschung umgesetzt werden.

Diese Fakten zeigen aber auch: Das Thema E-Mobilität ist in der Automobilbranche bereits tief verankert. Es scheint kein Weg mehr vorbei an der E-Mobilität zu geben.

Endlich wird Plug and Charge weitläufig implementiert

2024 gilt als das große Jahr des Rollouts von Plug and Charge. Endlich! Die innovative Ladetechnologie soll angeblich ab 2024 bei den meisten Fahrzeugen implementiert werden. Auch immer mehr Ladenetzbetreiber ermöglichen die automatische Authentifizierungsmethode. So haben beispielsweise Mer Germany, Hubject und Driivz gemeinsam angekündigt, ihren Endkunden bereits ab Ende 2023 Plug and Charge zu ermöglichen.

Mehr Informationen zu Plug and Charge finden Sie in unserem Artikel ISO 15118 und Plug and Charge einfach erklärt.

Infrastrukturausbau im Turbo-Modus dank dem Masterplan Ladeinfrastruktur II

Der Masterplan Ladeinfrastruktur II ist in vollem Gange. Mit 68 geplanten Maßnahmen wird eine flächendeckende, bedarfsgerechte und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur in Deutschland geschaffen.

Das Deutschlandnetz spielt dabei eine wesentliche Rolle. Es umfasst die Installation von rund 8´000 Ultra-Schnelladepunkten verteilt an 900 Orten. In unserem Artikel Die wichtigsten Fakten zu High Power Charging (HPC) finden Sie übrigens mehr Informationen zum ultraschnellen Laden von E-Atos.

Das Ziel des Aufbaus von HPC-Ladeinfrastruktur ist simpel: Jeder soll innerhalb weniger Minuten ohne Umweg einen Schnellladepunkt erreichen können. Und da die Installationsaufträge für die HPC-Ladestationen Ende September erteilt wurden, werden 2024 sicherlich bereits eine Menge neuer HPC-Stationen verfügbar sein. Zusätzlich werden mindestens 35´000 weitere öffentliche Normal- und Schnelladepunkte werden bis Ende 2024 in Betrieb genommen.

Die AFIR stellt Weichen für das öffentliche Laden

Im Rahmen der Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe wurden dieses Jahr wichtige Schritte für eine grünere Mobilität in Europa beschlossen. So müssen ab 2025 alle Länder der EU entlang der Hauptverkehrsachsen alle 60 km mindestens eine Ladesäule installieren.

Außerdem besteht die Verpflichtung, für jedes verkaufte Elektroauto eine zusätzliche öffentliche Ladekapazität von 1,3 kW bereitzustellen. Das entspricht etwa einer neuen Ladesäule pro drei neuen Elektroautos. Zusätzlich ist ab 2024 die Installation von Zahlungsterminals für öffentliche Ladestationen ab 50 kW verpflichtend.

Das hört sich doch alles sehr vielversprechend und förderlich für die E-Mobilität an.

Dank höherer THG-Quote mehr Geld verdienen mit E-Auto fahren!

Die Treibhausgasminderungsquote steigt 2024 auf 9%. Sie zielt auf den Verkauf von CO2-emittierten Kraftstoffen ab. Betroffen sind Unternehmen, die CO2-emittierte Kraftstoffe wie Diesel und Benzin verkaufen, müssen für ihre Emissionen ein sogenanntes Bußgeld bezahlen. Bei den Unternehmen handelt es sich beispielsweise und Automobilhersteller, Chemieunternehmen, Kraftstoffeinzelhändler und Öl- und Gasunternehmen.

Als E-Auto-Fahrer kann man das eingesparte CO2 als THG-Prämie auszahlen lassen. 2023 konnte man sich beispielsweise bei einer Quote von 8% bis zu 300 Euro auszahlen lassen. Für nächstes Jahr kann man bis spätestens 31. Oktober einen Antrag dafür stellen.

Neue Abgasnormen für eine sauberere Luft

Vielleicht haben Sie es bereits in den Nachrichten gehört: Die EU hat einen neuen Zwischenschritt zur Abgasnorm Euro 7 eingeführt – die Euro 6e. Diese neue Abgasnorm ist unterteilt in drei verschiedene Stufen (EA, EB und EC), wobei die Regulierungen der Abgaswerte immer strenger werden. Die Euro 6e (AB) wird für alle ab dem 1. September 2024 neu zugelassenen PKWs gelten.

Für jene unter Ihnen, die (noch) ein älteres Verbrenner-Modell fahren: Am besten in der Zulassungsbescheinigung des Fahrzeugs nachsehen, welcher Emissionsschlüssel eingetragen wurde. Autos, die unter die Euro 6e fallen, können nach dem heutigen Stand noch bis 2030 auf den deutschen Straßen fahren.

Weiterhin Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos

Elektroautos sind bis maximal 10 Jahre nach ihrer Erstzulassung von den Kfz-Steuern befreit. Da diese Regelung noch bis Ende 2030 gilt, sind Elektrofahrzeuge, die 2024 gekauft werden, noch 6 Jahre befreit. Ab 2030 wird die Steuer dann nach dem Gesamtgewicht des Autos berechnet. Doch keine Panik: Elektroautos können mit einer Ermäßigung von etwa 50 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern rechnen. Somit bleibt ein wichtiger Vorteil von Elektroautos bestehen.

Ab 2024 mehr private Ladeinfrastruktur dank dem GEIG

Das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz hat zum Ziel, den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Gebäuden zu beschleunigen. In diesem Sinne werden bestimmte Immobilienbesitzer und Unternehmen verpflichtet, Ladestationen zu installieren.

Bei Neubau oder größeren Renovierungen von Wohngebäuden mit mehr als 5 Pkw-Stellplätzen muss jeder Stellplatz mit einer Grundinfrastruktur für Elektromobilität, auch Leitungsinfrastruktur genannt, ausgestattet werden. Mehr Informationen zu Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern finden Sie in unserem Artikel Recht auf Ladestation, nicht aber auf Finanzierung: Möglichkeiten zur Kostenaufteilung in WEGs.

Bei neuen Nicht-Wohngebäuden mit über 6 Stellplätzen muss jeder dritte Stellplatz mit Grundinstallation und mindestens einer mit einem Ladepunkt ausgestattet werden. Außerdem gilt für bestehende Gebäude mit mehr als 20 Stellplätzen ab dem 1. Januar 2025 die Regelung, mindestens einen Ladepunkt zu installieren. Dies gilt unabhängig davon, ob eine Renovierung stattfindet oder nicht.

Experten-Tipp:

Ladeinfrastruktur wird immer beliebter bei Wohnungseigentümern, Kunden, Mietern und Mitarbeitern. Nicht umsonst steigert das Vorhandensein von Wallboxen in Wohn- und Gewerbegebieten die Attraktivität einer Immobilie. So spielt die Möglichkeit, zuhause zu laden, für Eigentümer und Mieter eine immer wichtigere Rolle bei der Wohnungswahl. Elektromobilisten, die (noch) keine Wallbox zuhause haben, planen ihren Einkauf an Standorten, wo Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Dasselbe gilt natürlich auf für Mitarbeiter.

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, durch Elektromobilität Geld zu sparen oder sogar zu verdienen. So kann Ladestrom teurer an Endkunden verkauft werden. Es gibt auch KI-gesteuerte Ladelösungen, die dazu fähig sind, mit flexiblen Strompreisen zu spielen. In Zukunft wird das bidirektionale Laden möglich. In diesem Fall wird die Batterie des Fahrzeugs genutzt, um gespeicherten, billigen Strom teurer zu verkaufen. Die Einbindung einer Solar-Anlage ermöglicht außerdem zusätzliche Einsparungen und Gewinne.

Gerne helfen wir Ihnen, die passende Ladeinfrastruktur für Ihre Immobilie zu finden und zu installieren. Beispielsweise entwickeln wir Machbarkeitsstudien, welche eine Bedarfsabschätzung, Standortanalyse und Energiebilanz, aber auch die Planung der Infrastruktur, eine Kostenschätzung und noch vieles mehr enthalten. Und das alles ab zirka 1500 Euro.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns, um ein unverbindliches und kostenloses Angebot zu erhalten.

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