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Mit der Mobilitätswende stellen sich viele Unternehmen die Frage wie sie die Elektromobilität richtig finanzieren. Neben der Finanzierung der Elektroautos gehört auch die Planung, die Nutzung und der Aufbau der Ladeinfrastruktur von Elektroautos mit zur Finanzierung.
Hierfür bedarf es ein aufeinander abgestimmtes Finanzkonzept. Dieses sollte am besten vor der Umsetzung mit Ihrem Steuerberater abgestimmt und überprüft werden. Denn nur die wenigsten Unternehmen können ein Auto sofort komplett in bar bezahlen. Und selbst wenn es die finanziellen Mittel hergeben, ist dies nicht unbedingt sinnvoll.
So nutzen Unternehmen im Fahrzeugbereich entweder einen Kredit oder verschiedene Leasingvarianten.
Das Auto-Leasing ist bei Unternehmen die gängigste Form der Finanzierung. Leasing bedeutet nicht mehr, als dass Sie ein Fahrzeug nicht kaufen. Es ist aber auch kein Kredit. Sie gehen keine direkte Schuld ein, sondern leihen das Elektroauto über einen festgelegten, meist längeren Zeitraum. Hierfür zahlen Sie eine monatliche Miete, die Leasingrate.
Die beliebteste Leasingform ist das Kilometerleasing. Das Kilometerleasing hat eine festgelegte Kilometeranzahl pro Jahr. Diese ist im Leasingvertrag hinterlegt. Der Standard den Hersteller und Händler für die Berechnung eines Leasingangebots verwenden, liegt im Durchschnitt bei 10.000 km Laufleistung pro Jahr.
Es gibt eine Vielzahl von Leasingformen, die viel individueller auf den einzelnen Anwendungsfall angepasst werden können als das Kilometerleasing.
Lassen Sie sich auch zu Alternativen zum Kilometer-Leasing beraten. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Ihre Flotte individuell zu finanzieren.
Denn je nach Anwendungsfall kann die Wahl der Leasingform für Unternehmen unterschiedliche finanzielle Vorteile haben. Ein Grund dafür ist beispielsweise, dass der berechnete Restwert am Ende der Laufzeit nicht mit dem tatsächlichen Restwert übereinstimmt. Um dieses Risiko nicht in der Leasingrate mitzutragen, gibt es Finanzierungsformen, die das Restwertrisiko variabler betrachten.
Insbesondere beim Elektroauto-Leasing gibt es viele Vorteile und Merkmale, die beachtet werden sollten. Bedingt durch eine anhaltende E-Mobilitätsoffensive der Automobilhersteller, scheint sich fast täglich etwas zu verändern. Die Branche ist in Bewegung. Das ist auch gut so.
Neue Modelle kommen auf den Markt, Reichweiten werden größer und die Auto-Batterie- und Ladetechniken optimieren sich. Manch ein Kritiker sagt daher teilweise nicht unbegründet, dass ein Elektroauto, das man heute kauft, zumindest gefühlt morgen schon veraltet ist.
Ein Leasing nimmt den Kritikern diese Angst. Nach der Leasingkaufzeit von durchschnittlich 24 Monaten können Unternehmen ihr Fahrzeug an den Leasinggeber zurückgeben und von den Vorteilen und Innovationen neuer Fahrzeugmodelle profitieren.
Für eine noch kürzere Laufzeit und Flexibilität steht die Automiete, welche auch als Auto-Abo bekannt ist. Diese wird generell mindestens für einen Monat abgeschlossen. Sie kann relativ spontan wieder gekündigt werden. Im Vergleich dazu dauert der Vertrag von Leasingnehmern in der Regel zwischen zwei bis vier Jahren, wobei auch Leasingverträge von nur einem Jahr möglich sind.
Im Gegensatz zu den ungebundenen auf Flexibilität ausgerichteten Leasingnehmern, gibt es viele Autofahrer, die sich wünschen, dass das Elektroauto auch wirklich ihnen gehört. Je nach Leasingvertrag kann eine Übernahme und somit auch die Übergabe des rechtlichen Eigentums erfolgen. Eine Übernahme kann in einigen Fällen vom Bauchgefühl her die richtige Entscheidung sein, aber von der Wirtschaftlichkeit und vom finanziellen Aspekt völlig unrentabel sein.
„Die über jahrzehntelang gewachsenen Strukturen und Systeme der Finanzdienstleistungsbranche passen leider häufig nicht zu innovativen Produkten, wie wir sie in der Elektromobilität vorfinden. Hier braucht es flexible und moderne Finanzierungslösungen, die sich den Anforderungen der Branche anpassen.“
Verena Ritscher, Finanzierungsspezialistin von Elektromobilität
Alternativ zum Leasing als Finanzierungsform gibt es nur den Kredit. Das bedeutet natürlich, dass Unternehmen eine Verbindlichkeit gegenüber dem Kreditgeber eingehen müssen. Dies ist aber heutzutage kein negativer Aspekt mehr. Vielmehr können Unternehmer stolz darauf sein, dass sie wirtschaftlich handeln und der Geldgeber diese infolgedessen als kreditwürdig einstuft.
Gerade bei den aktuell sehr niedrigen Zinsen lohnt es sich bei vielen Anwendungsfällen, einen Kredit für ein Elektroauto aufzunehmen. Die monatlichen Raten sind häufig geringer als die Leasinggebühren und am Ende der Laufzeit müssen Sie sich keine Gedanken über den Kilometerstand und den allgemeinen Zustand des Fahrzeugs machen, der nach einer Leasingzeit oft festgelegt ist.
Vielleicht haben Sie auch gut gewirtschaftet und ausreichend liquide Mittel, um Ihr Elektroauto in Bar zu zahlen. Dies hat häufig den Vorteil, dass Sie gegenüber dem Händler einen zusätzlichen Rabatt zum angegebenen Kaufpreis verhandeln können. Auf der anderen Seite gibt es vom steuerlichen Aspekt her teilweise sinnvollere Möglichkeiten die liquiden Mittel des Unternehmens einzusetzen als die Unternehmensflotte bar zu zahlen. Lassen Sie sich hier von einem Finanzspezialisten beraten.
Um Elektromobilität richtig zu finanzieren, ist es ratsam, dass sich Unternehmen Gedanken um die richtige Form der Ladeinfrastruktur machen.
Anders als beim Kauf von Verbrennungsfahrzeugen gilt es zusätzlich den Ausbau der Ladeinfrastruktur an Ihrem Standort zu finanzieren. Hierbei gibt es vielerlei Aspekte zu beachten. Die steuerliche Abschreibung, die Implementierung und der Aufbau von PV-Anlagen und die Installations- und Planungskosten sind einige dieser wichtigen Faktoren, um nur ein paar zu nennen.
Neben den Investitionskosten für die Hardware entstehen bei Aufbau von Ladeinfrastruktur, je nach Anwendungsfall, unterschiedlich hohe Kosten für die Installation. Dazu kommen noch die damit verbundenen Bau- und Umbaumaßnahmen, sowie die Inbetriebnahme. In den meisten Fällen fallen diese höher aus als die reinen Hardware-Kosten. Durchschnittlich kann man davon ausgehen, dass die Installationskosten mindestens den Hardware-Kosten entsprechen, meist aber doppelt so hoch sind wie diese Kosten.
Nicht jede Bank und nicht jedes Kreditinstitut finanziert diese Mehrkosten. Achten Sie daher bei der Wahl der Finanzierung darauf, dass auch diese Kosten abgedeckt sind:
„Vor allem im Bereich der Ladeinfrastruktur braucht es Lösungen, bei denen die Kosten für Installation und Inbetriebnahme zu 100% mitfinanziert oder geleast werden können. Da nur wenige Unternehmen die Ladeinfrastruktur am Ende der Vertragslaufzeit wieder abbauen möchten, müssen Kunden die Möglichkeit haben, die Objekte am Vertragsende zu fairen Preisen übernehmen zu können. Dies gilt z.B. für Leasingverträge oder Langzeitmieten, bei denen kein automatischer Eigentumsübergang stattfindet. “
Verena Ritscher
Unternehmen sollten darauf achten, dass Ihr Kreditgeber nicht die für Sie und Ihren Anwendungsfall passenden Formen der Ladeinfrastruktur in seiner Finanzierung ausschließt. Dies ist immer wieder der Fall. Infolgedessen versuchen die Leasinggesellschaften Unternehmen dann meist die Ladestationen zu vermitteln, die sie finanzieren können, aber nicht unbedingt den Bedarf komplett abdecken und den Wünschen entsprechen, die das Unternehmen hat.
Gehen Sie keine falschen Kompromisse ein und informieren Sie sich im Vorfeld, um Elektromobilität richtig zu finanzieren!
Unternehmen sollten die gewünschte Ladestation oder Wallbox frei am Markt wählen können. Bei den meisten Automobil-Leasinggesellschaften ist bislang, wenn überhaupt, nur die Finanzierung festgelegter Produkte möglich.“
Verena Ritscher
Wichtige Informationen zu den Förderungen finden Unternehmen in unserer Wissensdatenbank.
Lernen Sie mehr über die Förderung von:
Mit unserer Erstberatung zu den wichtigsten Themen der Elektromobilität helfen wir Unternehmen, sich ganzheitlich auf die Mobilitätswende vorzubereiten.
Mehr über Informationen zu Finanzierungen:
Verena Ritscher im Interview mit b2charge
Wiedergrün ist ein Beratungs- und Ingenieurbüro, das sich auf Elektromobilität und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert hat. Wir bieten eine Reihe von Dienstleistungen für drei Hauptkundengruppen an: Immobilienunternehmen, Vermieter und Hausverwaltungen, KMU und mittelständische Unternehmen sowie Unternehmen der Ladeindustrie.
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