Herausforderungen von elektrischen Flotten

Flottenmanager stehen zunehmend vor der Herausforderung eine eigene Ladeinfrastruktur aufzubauen. Ein Auslöser dafür  ist monetär.  Für elektrische Firmenwagen gilt seit 2015 die 0,5%-Regelung. Wo man für Verbrenner 1 % des Bruttolistenpreises monatlich als Einnahme für die private Kfz-Nutzung versteuern müss, ist es mein Elektrofahrzeug die Hälfte. Mit den aktuellen Subventionen, die im Zuge der Corona-Krise in Deutschland beschlossen wurden, spitzt sich diese Forderung derzeit zu.

In den letzten 5 Jahren wurden für die Flotten hauptsächlich Hybridfahrzeuge gekauft. Sie stehen jedoch unter der Kritik von Fahrern und Flottenmanagern.

Die Hybridlösung

Häufig liegt der Vorwurf in der Luft, Hybridfahrzeuge seien ineffizient und nicht wirtschaftlich. Vor allem, wenn die Fahrer der Fahrzeuge keinen Strom mehr verbrauchen, weil die Batterie leer ist.

In diesem Fall müssen etwa 300 Kilo Batterie, d.h. zusätzliches Gewicht, mit mehr Treibstoffverbrauch in Kauf genommen werden. Der Vorwurf der Fuhrparkmanager lautet in diesem Fall, dass ein vergleichbares Verbrennungsfahrzeug für die gleiche Strecke weniger Kraftstoff verbraucht. Früher gefahrene Dieselkilometer waren im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch wesentlich günstiger.

Die Abhängikeit vom Standort

Es kann aber auch eine Gelegenheit sein, die Immobilie für den Vermieter aufzuwerten. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird vom Staat subventioniert und optimiert das Image und den Wert der Immobilie.

Darüber hinaus ist der Gesetzgeber zunehmend bestrebt, Eigentümer und insbesondere Vermieter für die Bereitstellung und den Ausbau von kostenpflichtigen Infrastrukturanschlüssen verantwortlich zu machen.

Die Herausforderungen liegen in den Details

Besonders in alten Tiefgaragen oder dort, wo der Ausbau des digitalen Netzes nur langsam voranschreitet, müssen Alternativen geschaffen werden. Wenn die Ladestation während des Ladevorgangs kein Signal empfangen oder senden kann, weil keine oder eine unzureichende Funk- oder Internetverbindung besteht.

Beratung durch einen Spezialisten ist auch in diesem Fall ratsam. Auch in diesen komplizierten Situationen gibt es Möglichkeiten, den Verbrauch und die Kommunikation der Ladestation zu dokumentieren und zu kontrollieren.

Die Übertragung von Ladedaten

Ein Flottenmanager erzählte uns, wie seine Mitarbeiter den Signalsender der Ladestation in der Tiefgarage einmal pro Woche nach draußen trugen um die Werte des Verbrauchs zu übertragen. Dies ist natürlich eine Möglichkeit, aber es gibt innovativere Ansätze.

Mobile Lösungen sind an einigen Standorten bereits im Einsatz. Bei der Entwicklung von mobilen Ladestationen spielt es keine Rolle, wo und wann ein Elektrofahrzeug aufgeladen wird.

Laden an der haushaltsüblichen Steckdose 

Natürlich funktioniert es in den meisten Fällen, Ihre Flotte mit einer normalen Haushaltssteckdose aufzuladen. Viele Fuhrparkmanager sehen den Vorteil darin, dass sie vorerst kein Geld und keine Zeit für den Ausbau einer Ladeinfrastruktur investieren müssen.

Wenn eine Flotte jedoch hauptsächlich mit Schuko-Steckdosen aufgeladen wird, ist dies sehr zeitaufwendig, verwirrend und ineffizient.

Der Bedarf eines Lastenmanagements

Einige Standorte bezweifeln stark eine ausreichende Stromversorgung. Sie befürchten, dass nicht genug Strom zur Verfügung steht, um den gesamten Bedarf des Unternehmens zu decken.

Firmen äußern ihre Befürchtungen, insbesondere zur Mittagszeit. Es ist die Zeit, in der die Küche viel Strom verbraucht, die PCs in den Büros weiterlaufen. Sie haben Angst, dass ihre Elektroflotte in dieser Zeit nicht aufgeladen werden kann.

Diese Angst ist nicht unbegründet. Es ist jedoch durchaus möglich, Strom auf intelligente und vernünftige Weise zu speichern und zu verteilen. Dafür gibt es viele Lösungen. Es gibt Unternehmen, Dienstleister und Software, die das Lastmanagement steuern und überwachen.

Falsche Anreize schaffen

Viele Flottenmanager stehen vor dem Dilemma, dass Hybridfahrer nur die Steuervorteile nutzen. Es gibt immer wieder Fahrzeuge, die nach der gesamten Fahrzeit von 2 oder mehr Jahren mit einem noch original verpackten Ladekabel zurückkehren.

Hier gibt es als Unternehmen Akzente zu setzen und Regeln für die Mitarbeiter festzulegen.

Reine Elektrofahrzeuge

Viele Flottenmanager fühlen sich deshalb allein gelassen, wenn es darum geht, ihre Kollegen auf dem Gebiet der Elektromobilität zu schulen. Menschen sind Gewohnheitstiere. Ein Firmenwagen war immer ein Verbrennungsmotor. Das Tanken war an jeder Tankstelle unbeschwert. Es ist ein bekannt und bewährt Prinzip.

Elektrofahrzeuge sind jedoch neu, anders und erfordern derzeit noch etwas mehr Flexibilität und Planung als Verbrennungsmotoren.

Wer fährt ein Elektroauto?

In vielen Fällen sind es Idealisten, grüne, aufgeklärte Mitarbeiter, die nach Angaben der Flottenmanager rein elektrisch fahren. In Wirklichkeit weigern sich viele Mitarbeiter, rein elektrische Fahrzeuge zu fahren.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Beispielsweise sehen einige Mitarbeiter ihren Urlaub mit dem Firmenwagen als gefährdet an, oder sie glauben, dass es keine Möglichkeit gibt, auf längeren Strecken zu “tanken”. Viele haben auch nicht die Möglichkeit, ihren elektrischen Dienstwagen zu Hause aufzutanken.

Auch hier gibt es Dienstleister, die Mitarbeiter umfassend über die Chancen und Möglichkeiten der Elektromobilität informieren, sie begeistern und die Elektrifizierung einer Flotte vorantreiben.

Die Reichweite

Höher, schneller, weiter. Seit Elektrofahrzeuge eine Reichweite von 350-400 km haben, steigt auch der Absatz von Elektrofahrzeugen kontinuierlich an.

Selbst wenn Forschung und Entwicklung in diesem Bereich voranschreitet, sind Strecken wie Berlin-Paris in Zukunft durchaus ohne eine zusätzliche Ladestation möglich.

Durch den Ausbau von Hochleistungsladestationen ähnelt der Ladevorgang zudem zeitlich immer mehr dem konventionellen Tanken an der Tankstelle.

Wer kritisieren will, wird einen Weg finden diese zu äußern.

Selbst wenn es derzeit nicht überall möglich ist, elektrisch zu laden, gibt es für jedes Unternehmen ein passendes und individuell passendes Konzept.

Mehr und mehr Unternehmen bieten an, zusammen mit dem Kauf des Elektrofahrzeugs eine Ladeinfrastruktur für zu Hause einzurichten.

Daher laden immer mehr Angestellte zu Hause. Wallboxen rechnen den zusätzlichen Stromverbrauch im Hintergrund ab.

Für jeden Mitarbeiter ist es sinnvoll, im Vorfeld zu prüfen, welche Möglichkeiten dieser zu Hause hat.  Es sollte seine Bedürfnisse festlegen und sich überlegen was Mobilität für ihn bedeutet.

Wenn das Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz nicht möglich ist

Es kann nur 1 von 50 Mitarbeitern, in einem von uns befragten Unternehmen, keine Ladeinfrastruktur zu Hause implementieren.

Zur Ausrüstung dieser Mitarbeiter gehört eine Reisetasche. Sie ist mit Aufladekarten gefüllt. Viele Mitarbeiter bemängeln, dass sie zu viele Anbieter nutzen müssen, um lange Distanzen zurückzulegen.

Viele Anbieter von öffentlich zugänglichen Ladestationen haben dieses Dilemma bereits erkannt. Es gibt immer mehr Kooperationen und Zusammenschlüsse, um ein vereinfachtes bundesweites Laden mit einer App und wenigen Ladekarten zu ermöglichen.

Zuhause, Arbeit, Zuhause

Dennoch ist es das Ziel, mit dem Firmenwagen von zu Hause zum Arbeitsplatz zurückzufahren, ohne zwischendurch aufzutanken. Die meisten Elektrofahrzeuge haben dieses Ziel bereits heute erreicht.

Hilfe holen

Niemand erwartet, dass ein Flottenmanager über Nacht zu einem Profi in dem Gebiet der Elektromobilität wird. Das Thema ist viel zu tiefgehend und facettenreich.

Suchen Sie nach einem Dienstleister. Nutzen Sie das gute und vielfältige Angebot. Achten Sie auf die Fachkenntnisse und die Projekte, die der Dienstleister bereits erfolgreich durchgeführt hat.

Viele Unternehmen akzeptieren die zusätzlichen Kosten für eine unproblematische Implementierung Ihrer Ladeinfrastruktur. Diese Investition zahlt sich aus. Sie verlagern die Haftung, sie sparen Zeit und sie finden eine geeignete und oft kostengünstige Alternative.

Ein Beispiel für andere Flottenmanager sein

Wie überall, insbesondere in der Automobilindustrie, wird der Ausbau der Infrastruktur durch die Empfehlungen und Erfahrungen anderer Flottenmanagement-Unternehmen unterstützt.

Daher ist es Ihre Aufgabe eine Beispiel für Ihre Kollegen und Mitarbeiter zu sein. Seien sie ein Teil der Mobilitätswende!

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