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Das Open Charge Point Protocol (OCPP) ist ein entscheidender Kommunikationsstandard in den Backend-Systemen von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Es gilt als Massstab für die Interoperabilität der Ladeindustrie.
OCPP wird in betriebsführenden Backend-Systemen genutzt. Das Anwendungsprotokoll übermittelt Informationen zwischen den dem E-Auto, der Ladestationen und Systemanwendungen, wodurch Interoperabilität möglich wird. Das System wird beispielsweise verwendet für die Überwachung und der Auslastung der Ladesäulen. Darüber wird es für regelmäßige Analysen genutzt, um Fehler und Probleme der Ladestationen zu identifizieren und regulieren. Schließlich hilft OCPP auch bei Softwareupdates oder -änderungen.
Hier sind zehn Punkte, die Ihnen helfen werden, die Einbindung des OCPP in Wallboxen besser zu verstehen:
Das Open Charge Point Protocol ist bisher keine offizielle Norm. Jedoch hat es sich als Standard in der Industrie etabliert. Dieser Standard wurde nicht von offiziellen Gremien wie der EU oder dem TÜV festgelegt, sondern entstand aus der Notwendigkeit einer effizienten Zusammenarbeit zwischen Unternehmen.
Heute hilft das Protokoll Herstellern, Installateuren und Betreibern von Ladestationen, eine einheitliche Struktur zu erschaffen und zu organisieren.
Was heute noch ganz ohne rechtliche Rahmenbedingungen funktioniert, heißt in wenigen Monaten IEC 63110. Voraussichtlich wird die Normreihe IEC 63110 als internationale Gesamtlösung definiert, die das Backend-Protokoll und die Schnittstelle der Ladesäule reguliert. Diese neue Normreihe wird unter anderem die Eigenschaften von OCPP sammeln und erweitern.
Somit adressiert IEC 63110 viele Anforderungen für den notwendigen Datenaustausch und etabliert ein Elektromobilitäts-Ökosystem. Im weiteren deckt es das Kommunikationsprotokoll zwischen den verschiedenen Akteuren und den Datenfluss der elektrische Energieversorger ab.
Stellen Sie sich vor, Sie beginnen zu zählen und, entgegen jeglicher Gewohnheit, beginnen mit 5. Genauso war es mit der Entwicklung von OCPP: Die erste Version hieß OCPP 1.5. Grund dafür ist, dass aus einer kleinen niederländischen Initiative im Jahr 2009 eine europäische Bewegung hervorging. Daraus entstand die Open Charge Alliance (OCA), ein Zusammenschluss von über 160 Unternehmen aus der Elektromobilitätsbranche.
Die Open Charge Alliance hatte die Verbreitung und Weiterentwicklung vom OCPP-Protokoll zum Ziel. Da das Protokoll aber kostenlos und somit frei zugänglich ist, dauerte es bis 2015, bis die Version OCPP 1.6 veröffentlicht wurde. Die dritte und aktuellste Version ist OCPP 2.0.1.
Obwohl das OCPP-Protokoll zum Branchenstandard wurde, weist es viele Eigenheiten und Facetten auf. Dies liegt an den vielseitigen Wünsche, Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden. Folglich passen Hersteller ihre OCPP-Ladestationen an die unterschiedlichen Anforderungen an. Dies führt zu einer ständigen Weiterentwicklung und Diversität in der Kommunikationstechnologie.
Dass verschiedene Hersteller unterschiedliche Abläufe und Komponenten des Standards implementieren, ist möglich, da der Kommunikationsablauf von OCPP nicht zertifiziert ist. Um dennoch sicherzustellen, dass die Kommunikation reibungslos funktioniert, gibt es bestimmte Netzwerk-Management-Systeme, welche die Ladestationen nach OCPP testen.
Um die Implementierungen zu vereinheitlichen, wurde von der Open Charge Alliance ein Testing-Tool entwickelt. Dieses Zertifizierungsprogramm bringt viele Vorteile mit sich und soll den Herstellern von Ladestationen (CS) und der Chargepoint Management System (CSMS)-Plattform helfen. Dadurch kann unteranderem ein klarer Status der OCPP-Implementierung aufgezeigt werden.
Ebenso haben Verbraucher der OCPP-Produkte den Vorteil, dass die Implementierung nicht selbst getestet und validiert werden muss. Zusätzlich können Ladepunktbetreiber (Charge Point Operators, CPO) mit Hilfe des Zertifikats feststellen, ob eine Ladestation garantiert mit ihrem CSMS kompatibel ist oder nicht.
Der Nachteil ist, dass diese Zertifizierung von der Open Charge Alliance (OCA) kostenpflichtig angeboten wird.
Die Modularität von OCPP, bestehend aus einem Core-Modul und verschiedenen Erweiterungen wie Pricing, Smart Charging und Monitoring, ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Ladesäulenbetreibers. Dies fördert die Flexibilität und Effizienz des Systems und erleichtert die Implementation von OCPP in Ladestationen.
Die Erweiterbarkeit des OCPP ist ein bedeutender Vorteil. Unternehmen können eigene Nachrichten und Protokolle erstellen, die für Ihre Ladeinfrastruktur von Bedeutung sind. Dadurch kann das System flexibel an individuelle Anforderungen angepasst werden. Dies macht OCPP zu einem praktischen Vermittler, der die Integration zusätzlicher Funktionen ermöglicht.
OCPP wurde 2020 mit der Version 2.0.1 komplett neu erstellt. Dazu gehören viele neue, aber auch alte, verbesserte Funktionen. Die neuste Version steuert und überwacht nicht nur die Geräteverwaltung und Transaktionsverarbeitung, sondern auch die Sicherheit des Datenaustausches und intelligente Ladefunktionen.
OCPP 2.0 ist ausserdem einem Bindeglied gleichzustellen. Es vernetzt Hersteller von Wallboxen, Betreiber von Ladestationen, Software- und Systemanbieter und Forschungseinrichtungen.
Da es sich um ein universell angewandtes Protokoll handelt, regelt es die Kommunikation zwischen Ladestationen und einem zentralen Managementsystem. Die Kommunikation vom Protokoll läuft über eine Software, in der die Datentypen und Nachrichten definiert wurden. Es ist zu vermerken, dass die komplette Dokumentenstruktur von OCPP 2.0 mit internen Verlinkungen aus dieser Software generiert wurde.
Die Plug and Charge Funktion gemäß der Norm ISO 15118, die von OCPP 2.0 unterstützt wird, ermöglicht einen sicheren Zertifikatsaustausch. Dies erleichtert dem Nutzer die Autorisierung über Plug and Charge. Somit hilft OCPP bei der Implementierung von Plug and Charge und folglich in der Vereinfachung der E-Mobilität und des Ladens von Elektrofahrzeugen.
Mehr über Plug and Charge erfahren Sie in unserem Artikel ISO 15118 und Plug and Charge einfach erklärt.
Ein lokaler Controller ist Teil eines intelligenten Ladeprozesses. Er ermöglicht, dass eine Gruppe von Ladepunkte vor Ort von einem lokalen Controller und nicht von einem zentralen System gesteuert werden können.
OCPP kann für diese Art von Steuerung verwendet werden. Somit wird ein lokaler Controller ein Proxy für die OCPP-Kommunikation der Gruppenmitglieder.
Eine typische Anwendung ist Ladeinfrastruktur in einem Parkhaus. Hier ist die Auslastung des Netzanschlusses kleiner als die Summe der Auslastung der Ladepunkte. Ausserdem kann der lokale Controller kann auch Informationen über die Verfügbarkeit der Leistung erhalten.
Das OCPP hat viele Vorteile. Insgesamt verdeutlichen die 10 Fakten vor allem die Vielseitigkeit, die organische Entwicklung und die Zukunftsperspektiven hinsichtlich dem Laden von E-Autos mit dem OCPP-Protokoll. Darüber hinaus spielt das Kommunikationsprotokoll eine Schlüsselrolle bei der Schaffung und verwaltung eines effizienten und vernetzten Elektromobilitäts-Ökosystems. Dennoch steht die Industrie noch vor vielen Herausforderung und Verbesserungen.
Wenn auch Sie OCPP 2.0.1 nutzen möchten oder OCPP-Ladestationen installieren möchten, sind Sie bei uns an der richtigen Stelle. Als Ingenieurbüro für E-Mobilitäts-Projekte haben wir jahrelange Erfahrung mit der OCPP-Technologie.
Wiedergrün ist ein Beratungs- und Ingenieurbüro, das sich auf Elektromobilität und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert hat. Wir bieten eine Reihe von Dienstleistungen für drei Hauptkundengruppen an: Immobilienunternehmen, Vermieter und Hausverwaltungen, KMU und mittelständische Unternehmen sowie Unternehmen der Ladeindustrie.
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