OCPP

Es gibt viel, was Sie über den OCPP lernen müssen

OCPP steht für Open Charge Point Protocol. Es wird in Betriebs-führenden Backend-Systemen genutzt.

Insbesondere findet es seine Anwendung in den Backend-Systemen und dem Ladepunkt, mit dem es verbunden ist. Es ist ein Kommunikationsstandard, der dazu beiträgt, wichtige Informationen über die Ladestation zu übermitteln.

Das Back-End-System überwacht den Status und die Auslastung aller Ladestellen. Darüber hinaus führt es regelmäßige Analysen durch, um Fehler und Probleme der Ladestation zu regulieren. Schließlich hilft OCPP bei Software-Updates oder -Änderungen. Das Protokoll verfügt über viele weitere Möglichkeiten, um uns das Laden von Elektrofahrzeugen zu erleichtern.

In diesem Artikel erklären mit den folgenden zehn Punkte die Einbindung des OCPP in der Elektromobilität:

1. OCPP ist noch keine Norm und damit kein offizieller Standard 

Der von der Industrie eingehaltene Standard, hilft den Herstellern, Installateuren und Betreibern von Ladestationen. Schließlich ist es ein Backend und hilft eine einheitliche Struktur zu schaffen und diese zu organisieren. Jedenfalls wurde dieser Standard jedoch nicht durch die EU, dem TÜV oder einer sonstigen Standardisierungsorganisation festgelegt. Mitunter ist es vielmehr das Ergebnis damit Unternehmen gemeinsam effizienter arbeiten können.

2. OCPP wird ein Internationaler Standard

Was heute noch ganz ohne rechtliche Rahmenbedingungen funktioniert, heißt in der Zukunft IEC 63110. Vorraussichtlich wird die Normenreihe IEC 63110 als internationale Gesamtlösung definiert. Sie standardisiert das Backend-Protokoll und die Schnittstelle der Ladesäule.

Daher adressiert IEC 63110 Anforderungen für den notwendigen Datenaustausch und etabliert ein Elektromobilitäts-Ökosystem. Im weiteren deckt es das Kommunikationsprotokoll zwischen den verschiedenen Akteuren und den Datenfluss der elektrische Energieversorger ab. Immerhin wird eine rechtskräftige Umsetzung dieses Standards für  Ende 2020 angestrebt, ob dies unter den gegeben Umständen realisierbar ist, bleibt offen. 

3. Es gab nie eine offizielle Version 1.0

Stellen Sie sich einfach vor Sie fangen an zu zählen und entgegen jeglicher Gewohnheit, beginnen sie mit 5. Genauso ist es bei der Entwicklung von OCPP. Die erste Version hieß 1.5.. Grund dafür ist, dass aus einer kleinen niederländischen Initiative im Jahr 2009 eine europäische Bewegung wurde. Daraus entstand die sich zur Open Charge Alliance, welche die Verbreitung und Weiterentwicklung von OCPP zum Ziel hatte. OCCP ist kostenlos und damit frei zugänglich und ohne Lizenzierung erhältlich. Es dauerte viele Jahre bis eine neuen Version verfügbar war. Demnach kam es erst im Jahr 2015 zu einer weiteren Version 1.6.

4. OCPP hat viele Dialekte

Obwohl es ein Standard ist, gibt es viele Eigenheiten. Diese entstehen um die Wünsche, Anforderungen und Bedürfnisse die bei jedem Kunden unterschiedlich sind, entsprechen zu können. Folglich erweitert sich die Infrastruktur der Ladestationen ständig.

Jeder Hersteller hat unterschiedliche Abläufe und Komponenten. Da ein Zertifizierungsprozess noch keine Gültigkeit hat, ist eine Standardisierung aktuell noch bedeutungslos. Immerhin werden Ladestationen mit einem bestimmten Netzwerk-Management-System getestet.

Dies erfordert zwangsläufig eine Anpassungen an die Stations- und Netzwerkverwaltungssoftware. Möglicherweise ist dies durch eine Kombination der Ladestation mit der Netzwerkmanagement-Software umsetzbar.

5. OCPP ist erweiterbar

Im OCPP gibt es Funktionen um eigene Nachrichten und Protokolle zu schreiben und das System um diese zu erweitern.

Immerhin gibt es die Möglichkeit gewünschte Sonderfunktionen festzulegen. Dafür ist OCPP der Vermittler und ermöglicht die Integration zusätzlicher Funktionen.

6. Die OCPP 2.0 Spezifikation wurde automatisch generiert

In diesem Fall wurde OCCP komplett neu erstellt. Inszwischen hat das Protokoll viele neue und verbesserte Funktionen. Insofern wird unter anderem die Geräteverwaltung, die Transaktionsverarbeitung, die Sicherheit und intelligente Ladefunktionen gesteuert, überwacht und abgewickelt.

Jedenfalls ist OCPP 2.0 der Nachfolger der Version OCPP 1.6 von Oktober 2015. Sie ist der Standard für die Interoperabilität der Ladeinfrastruktur. Kurz gesagt. ist OCCP 2.0 ist ein Bindeglied. Folglich vernetzt es Hersteller von Ladegeräten, Software- und Systemanbietern, Betreibern von Ladestationen und Forschungseinrichtungen.

Immerhin ist es ein universell angewandtes Protokoll. Folgerichtig regelt es die Kommunikation zwischen Ladestationen und einem zentralen Managementsystem. Diese läuft über eine Software in der die Datentypen und Nachrichten definiert wurden.

Es ist zu vermerken, dass die komplette Dokumentenstruktur von OCPP 2.0 mit ihren internen Verlinkungen aus dieser Software generiert wurde.

7. Prüfen der korrekten Implementierung mittels Testing-Tool

Um die Implementierungen zu vereinheitlichen, gibt es ein Testing-Tool. Dieses Zertifizierungsprogramm soll den CS-Herstellern und der CSMS-Plattform helfen. Endlich wird ihren Kunden ein klarer Status ihrer OCPP-Implementierung aufgezeigt.

Ebenso haben Verbraucher der OCPP-Produkte den Vorteil, dass die Implementierung nicht selbst getestet und validiert werden muss. Zusätzlich können Ladepunktbetreiber (Charge Point Operators, CPO) mit Hilfe des Zertifikats feststellen, ob eine Ladestation garantiert mit ihrem CSMS kompatibel ist oder nicht.

Der Nachteil ist, dass diese Zertifizierung von der Open Charge Alliance (OCA) kostenpflichtig angeboten wird und aktuell nur für die Version 1.6 unterstützt wird.

8. OCPP 2.0 ist modular aufgebaut

  • Es gibt ein Core-Modul und viele Erweiterungen. Dort können diese können individuell an die Bedürfisse des Ladesäulenbetreibers angepasst werden.
  • Module sind z.b. Pricing, Smart Charging oder das Monitoring und das Controlling. Beispielsweise legen diese fest wie die Abrechnung der Ladesation gestaltet werden soll. Ferner vermeidet es Stromspitzen und sinnvoll verteilt. 

9. OCPP 2.0 unterstützt Plug and Charge

  • Diese Funktion entspiecht der Norm Iso 15118 und dient dem Zertifikatsaustausch.
  • Das Protokoll ermöglicht dem Nutzer eine Autorisierung über PnC.

10. OCPP kann auch für lokale Controller verwendet werden

Ein lokaler Controller steuert eine Gruppe von Ladepunkten und implementiert das OCPP-Protokoll. Er ist ein Proxy für die OCPP-Kommunikation der Gruppenmitglieder.

Er ist Teil des intelligenten Ladeprozesses. Es ermöglicht, dass Ladepunkte vor Ort von einem lokalen Controller und nicht von einem zentralen System gesteuert werden können.

Eine typische Anwendung sind Ladepunkte in einem Parkhaus. Hier ist die Auslastung des Netzanschlusses kleiner als die Summe der Auslastung der Ladepunkte. Der lokale Controller kann auch Informationen über die Verfügbarkeit der Leistung erhalten.

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