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Um die Kosten von Elektromobilität in WEGs zu optimieren, ist eine sorgfältige Planung entscheidend. Warum das so is und vieles mehr zum Thema Kosten Wallbox Mehrfamilienhaus erklären wir Ihnen hier.
Einer der größten Nachteile von privaten Wallboxen für Elektroautos sind die initialen Investitionskosten. Aber wie genau setzen sich die Kosten für die Ladeinfrastruktur zusammen? Wie lange dauert es, bis sich eine Wallbox rentabilisiert? Und wie können Sie die Investitionskosten möglichst gering halten?
Antworten auf diese und viele weiteren Fragen zum Thema Kosten Wallbox Mehrfamilienhaus finden Sie hier.
Der durchschnittliche Strompreis für einen Haushalt betrug im 1. Halbjahr 2024 41,02 Cent je Kilowattstunde. 2021 lag der Wert noch bei 32,16. Folglich wird das Laden zuhause seit der “Energiekrise” natürlich nicht attraktiver.
Laut verschiedenen Prognosen sollte der Strompreis in den nächsten Jahren eher wieder sinken. Nicht zuletzt liegt dies an neuen Technologien, wie beispielsweise V2G und dem damit verbundenen, seit Januar 2024 eingeführtem netzdienlichem Laden. Mehr zu diesem Thema können Sie in unserem Artikel “Vehicle-to-Grid: Fakten, Vorteile und News“.
Der durchschnittliche Strompreis beim öffentlichen Schnellladen liegt bei zirka 65 ct/kWh. Es mag durchaus günstigere Angebote geben, diese haben dann jedoch meist Einschränken wie z.B. Bindung an Fahrzeugkauf, tiefe Ladeleistungen, Grundgebühr oder nur eine Gültigkeit für bestimmte Ladesäulen.
Vergleicht man also nur den Strompreis, sind private Lademöglichkeiten deutlich günstiger als öffentliche.
Dazu kommen weitere Faktoren, wie beispielsweise der Zeitverlust beim öffentlichen Laden aufgrund der An- und Abfahrt sowie der Wartezeit vor Ort und der Verfügbarkeit.
Insgesamt ist klar, dass eine zuverlässige private Lademöglichkeit sehr viele Vorteile für Elektrofahrzeugbesitzer aufweist. Mehr zu Vorteilen und Nachteilen von privater Ladeinfrastruktur erfahren Sie in unserem Artikel E-Auto zuhause laden: Vorteile und Nachteile.
Nicht nur Eigentümer, sondern ebenfalls Mieter von Wohnungen in Mehrfamilienhäuser stellen sich oft die Frage, wie lange es dauert, die Kosten für eine private Ladestation zu amortisieren. Schliesslich ist die Amortisationszeit ein wichtiger Faktor, um die Kosten und den Nutzen einer solchen Investition abzuwägen.
Tatsächlich kann hier keine pauschale Antwort gegeben werden. Bei einigen Liegenschaften wird der Break Even bereits nach 3 Jahren erreicht, bei anderen erst nach 25.
Etliche Faktoren haben einen Einfluss auf die Gewinnschwelle, darunter der durchschnittliche Stromverbrauch Ihres E-Autos, Ihr Fahrverhalten, die Ladepreise Ihres Ladestromanbieter und an welcher öffentlichen Ladestation Sie normalerweise Ihr Fahrzeug aufladen.
Darüber hinaus gibt es ein Faktor, der weitaus am meisten Einfluss auf die Rentabilität einer Ladestation. Es handelt sich um die Kosten für die Ladeinfrastruktur. Und deshalb werfen wir nun einen Blick auf die grössten Kostenpunkte in Mehrfamilienhäusern.
Die Installation einer privaten Ladestation für Elektroautos erfordert eine initiale Investition. Wie hoch diese sind, hängt von etlichen, standortspezifischen Faktoren der Immobilie ab.
Insbesondere in Mehrfamilienhäusern gibt es spezifische Herausforderungen rund um die Installation von Wallboxen im Haus. Dazu gehören unter anderem die Notwendigkeit von Genehmigungen von Eigentümern oder Mietern, die Notwendigkeit für Lösungen bezüglich der Stromversorgung, Lastmanagement und die Kostenaufteilung zwischen den Bewohnern.
Die wichtigsten Faktoren werden im Folgenden erklärt. Sie sind relevant für Mehrfamilienhäuser, teilweise auch für gewerbliche Liegenschaften und Einfamilienhäusern.
Zur Ladung der Elektroautos in Mehrfamilienhäusern ist neben der Wallbox meist eine Grundinstallation notwendig. Diese beinhaltet den Einbau oder Anpassungen von Verteilerschränken, Stromanschluss, Stromzähler, Kabelführung, Brandschutz und/oder Lastmanagement. Eine Grundinstallation sorgt für Ordnung, denn wenn jeder vom Stromzähler bis hin zu seiner Wallbox ein Kabel zieht, gibt es irgendwann ein großes Kabelchaos. Ohne Grundinstallation besteht außerdem das Risiko, dass nicht alle E-Autos geladen werden. Grund dafür ist eine ungenügende Energiezufuhr.
Lastmanagementsysteme lösen dieses Problem. Sie dienen der Verteilung und Steuerung der verfügbaren elektrischen Leistung. Sie stellen sicher, dass die gleichzeitige Ladung mehrerer Fahrzeuge die Kapazität des vorhandenen Stromnetzes nicht überschreitet.
Die alternative Lösung zu einem Lastmanagement wäre eine Erweiterung des Netzanschlusses im Haus, also der Menge an Strom, die der Wohnanlage zugeführt werden kann. Diese Erweiterung ist aber in den meisten Fällen kostenintensiver als ein Lastmanagement.
Wichtig hier anzufügen ist, dass die Grundinstallation Gemeinschaftseigentum ist. Folglich werden die auflaufenden Kosten grundsätzlich von mehreren Personen der Eigentümergemeinschaft getragen. Wie die Kostenaufteilung in WEGs genau funktioniert, können Sie im Artikel Recht auf Ladestation, nicht aber auf Finanzierung: Möglichkeiten zur Kostenaufteilung in WEGs nachlesen.
Die Kosten für die Ladestationen sind ein weiterer Kostenpunkt. Wie hoch diese ausfallen, hängt stark von der Marke und der Leistung der Wallbox ab. So ist eine 11 kW Ladestation preisgünstiger als eine 22 kW Station. In den meisten Fällen reicht eine 11kW Ladesäule aber völlig aus.
Natürlich ist es möglich, eine Wallbox zu teilen. In diesem Fall ist aber ein passendes Abrechnungssystem nötig. Der Anbieter sollte im besten Fall eine Ladeapp anbieten, welche frühzeitige Reservierungen ermöglicht. Ausserdem sollte die Ladestation mit einem MID-Zähler ausgestattet sein. Dieser ermöglicht eine genaue Messung der geladenen Energiemenge.
Wenn Tiefbau auf einem Aussenparkplatz oder in einer Tiefgarage nötig ist, um die Kabel zu legen, steigen die Kosten stark an. Deshalb empfehlen wir immer zuerst, andere Lösungen zu finden. So können beispielsweise Parkplätze getauscht werden. Die Notarkosten für eine solche Vertragsanpassung sind deutlich tiefer als Tiefbau.
Bei Neubauten wird zum Glück bereits in der Bauplanung an Elektromobilität gedacht. Dafür verantwortlich ist das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG). Dieses Gesetz besagt, dass in allen Neubauten von Wohngebäuden ab 5 Stellplätzen mit Leitungsinfrastruktur für E-Mobilität ausgestattet werden müssen.
Spezifische baulicher Gegebenheiten und technischer Anforderungen können die Kosten in die Höhe treiben. Beispielsweise bei Denkmalschutz oder Platzmangel können innovative Ladelösungen erforderlich werden, die teurer sind.
Ausserdem variieren die Kosten auch je nach Standort der Wohnimmobilie. Neben regionalen Unterschieden führen ebenfalls längere Arbeitswege dazu, dass handwerkliche Fachfirmen höhere Preise verlangen.
Nicht zuletzt gibt es extrem grosse Preisunterschiede zwischen einzelnen handwerklichen Fachfirmen. Je nach Projekt haben wir bereits Unterschiede von bis zu 40% gesehen. Deshalb empfehlen wir immer, mehrere Angebote einzuholen. Dazu aber später mehr.
Diese Anforderungen führen zu erhöhten Kosten bei der Installation von Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern. Vor allem in einer Wohnungseigentümergemeinschaft kann dies herausfordernd sein. Nicht alle Parteien zeigen das gleiche Interesse an einer finanziellen Beteiligung, was zu Spannungen und Verzögerungen führen kann.
Wie hoch die Kosten sind, ist eine Sache. Die andere ist, wer sich alles an den Kosten beteiligt. Logischerweise werden die Kosten mit jeder weiteren Person, die sich beteiligt, gesenkt. Deswegen empfehlen wir unseren Kunden immer, Unterstützer in der WEG zu finden.
Generell gibt es verschiedene Lösungsansätze zur Kostenaufteilung von Ladeinfrastruktur in einer Wohnungseigentümergemeinschaft. Unser Artikel Recht auf Ladestation, nicht aber auf Finanzierung: Möglichkeiten zur Kostenaufteilung in WEGs erklärt die Problematik ausführlich und präsentiert verschiedene Ansätze sowie Vorteile und Nachteile.
Was auf alle Fälle sehr wichtig zu wissen ist, ist dass die Installation von Wallboxen an einer Eigentümerversammlung nicht abgelehnt werden darf. Jedoch müssen sich die Mitglieder einer WEG grundsätzlich nicht an den Kosten für die Ladeinstrastruktur beteiligen. Äusserst wichtig ist ausserdem, dass direkt über alle wichtigen Punkte abgestimmt wird. So kann sichergestellt werden, dass man nicht plötzlich noch auf die nächste Versammlung warten muss, um über einen weiteren Aspekt des Projekts abzustimmen.
Bei Elektromobilitätsprojekten in Mehrfamilienhäusern können die Kosten schnell aus dem Ruder laufen, insbesondere wenn die Planung vernachlässigt wird. Ein häufiges Problem besteht darin, dass Installateure eine eher teure Lösung wählen, oftmals ohne alternative Optionen zu prüfen. Meistens gibt es nämlich verschiedenste Lösungen zu unterschiedlichen Preisen.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Ladeinfrastrukturen nicht bedarfsgerecht geplant werden. Es macht wohl kaum Sinn, die gesamte Teifgarage zu elektrifizieren wenn nur drei Bewohner eine Wallbox installieren möchten. Es gibt verschiedene Lösungen, darunter Ausbaustufen, Stellplatzwechsel und gemeinschaftlich genutzte Wallboxen. Diese Lösungen werden von vielen Installateuren nicht genügend beachtet.
Dazu kommt, dass viele Installateure Kooperationen mit Firmen haben und in Folge dessen Provision auf den Verkauf bestimmter Ware erhalten. Deshalb werden oft Produkte verkauft, auch wenn sie nicht optimal auf die Bedürfnisse der Liegenschaft abgestimmt sind.
Nicht zu vergessen ist, dass Fachfirmen meist auf die Installation, aber nicht umbedingt auf die Planung spezialisiert . Elektromobilität bleibt ein eher neues Thema mit vielen Herausforderungen. In Folge dessen erleben wir häufig technische Probleme nach der Inbetriebnahme der Ladeinfrastruktur. Nachfolgende Umbauten sind dann erforderlich, was zu zusätzlichen Kosten führt.
Deshalb empfehlen wir immer, die Ladeinfrastruktur zuerst von einem unabhängigen Ingenieursbüro planen zu lassen und anschliessend basierend auf dieser Planung Angebote von mehreren Fachfirmen einzuholen.
Der Vergleich dieser Angebote ist ebenfalls entscheidend um Kosten zu sparen. Für die selbe Infrastruktur haben wir bereits Preisunterschiede von bis zu 70% gesehen.
Aufgrund all dieser Faktoren kostet ein Elektromobilitätsprojekt im Mehrfamiilienhaus mit einer vorrangigen Planung in den meisten Fällen weniger als ohne Planung. Die Planungskosten starten bei uns bei zirka 1’500 Euro.
Um die Planungskosten möglichst tief zu halten, können Sie als Eigentümer bei uns ebenfalls das Elektromobilitätsprojekt selber starten. Wir haben eine einfache Plattform entwickelt mit Aufgaben und Checklisten, damit das Projekt möglichst effizient verläuft. Sie können gratis Zugang zur Plattform erhalten. Füllen Sie dafür lediglich ein Kontaktformular auf unserer Immobilien-Seite aus. Wir freuen uns auf Sie!
Wiedergrün ist ein Beratungs- und Ingenieurbüro, das sich auf Elektromobilität und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert hat. Wir bieten eine Reihe von Dienstleistungen für drei Hauptkundengruppen an: Immobilienunternehmen, Vermieter und Hausverwaltungen, KMU und mittelständische Unternehmen sowie Unternehmen der Ladeindustrie.
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